Kleingartenverein 
"Zur Lenteninsel " e.V. 
 



  

Wenn Sie diese Chronik lesen, werden Sie feststellen, das unser Verein von Anfang an einen schlechten Stand hatte. Um so mehr muss es verwundern, dass dieser Verein sein 60jähriges Bestehen 2012 feiern konnte.Ein Chronist hat ein wenig in den damaligen Unterlagen des Vereins geblättert, um zu ergründen, wie es überhaupt zur Bildung dieses Vereins kam.

Aus diesen konnte man entnehmen, das die damaligen Pächter dieser Gärten geradezu gezwungen wurden, einen Verein zu gründen, um ihre Gärten, die sie teilweise schon 30 Jahre bestellten, nicht zu verlieren.

In der Protokoll-Mappe aus dem Gründungsjahr 1952 fand man als erstes ein Schreiben mit folgendem Text:

An alle Pächter des Grundstückes D 121 / 133

Das bisher von Ihnen genutzte Gartenland soll sofort an einzelne Unternehmungen für gewerbliche Zwecke verkauft werden.

Auf Veranlassung des städt. Grundstückamtes kündigen wir Ihnen den Pachtvertrag mit sofortiger Wirkung.

Dortmund, den 16.04.1952

Stadtverband Dortmund

A.A.

Heim 
In dem folgenden Antwortschreiben an den Stadtverband, das ein Gartenfreund mit dem Namen Walter Arnstadt verfasste, war unter anderem zu lesen:

Gegen diese Kündigung protestiere ich auch im Namen aller Mitunterzeichner auf das Entschiedenste und bitte Sie, beim städt. Grundstücksamt in unserem Interesse Verwahrung einzulegen.

Und ferner:

Gewerbliche Unternehmen, deren Fahrzeuge aller Art zu Verfügung stehen, können sich auch am Stadtrande ansiedeln. Wir aber finden so leicht kein brauchbares Gartenland, das den heute schwer in Anspruch genommenen Bergwerks- und Industriemenschen auch in unmittelbarer Nähe ihrer Wohnung Nutzen und Erholung bringen.

Es wurde in der Sache auch ein Oberrechtsrat Möhring eingeschaltet, der sich für die Belange der damaligen Pächter sehr stark einsetzte.

Am 13. Mai 1952 kam es zu einer Verhandlung vor der Kleingartenschiedsstelle. In dem Protokoll dieser Sitzung steht unter.

Beschlossen und verkündet:

Es wird festgestellt, dass ein Kündigungsgrund nicht vorliegt. Falls die Anträge auf Kündigung aufrechterhalten bleiben, wird die Sache zur Entscheidung an den Herrn Wiederaufbauminister -Außenstelle Essen-, Essen, Ruhrallee 55, verwiesen.


  Und auf einem Handzettel wird vermerkt:

Auf gutes Gelingen dem Verein  

„Zur Lenteninsel“

Am 4. Juni 1952 versammelten sich dann in der Gaststätte „Zum Präsidenten“ 87 Kleingärtner und beschlossen die Gründung des Kleingartenvereines „Zur Lenteninsel“ und den Beitritt zum Stadtverband der Kleingärtner zu Dortmund. Allen Vereinsmitgliedern war es schon damals klar, dass dieser junge Verein einen dornenvollen Weg vor sich hatte.


Schon im Gründungsjahr wurde damit begonnen, der neuen Kleingartenanlage ein gefälligeres Aussehen und schöneres Bild zu geben. Um das gesamte Gelände wurde eine Liguster-hecke gepflanzt, breitere Wege angelegt und teilweise die Gartenflächen neu eingeteilt. Diese Umgestaltung ging selbstverständlich nicht ohne Schwierigkeiten von statten, es ging sogar so weit, dass um 1/2m Gartenland gefeilscht wurde.

Ende 1953, Anfang 1954, schlossen sich die Pächter des damaligen Ruhfusgeländes dem Verein an. Der Wille zum Zusammenhalt und die Freude, diesen jungen Verein wachsen zu sehen, stärkte die meisten Mitglieder und fügte sie zu einer treuen Gemeinschaft. Dieses führte dazu, dass in der Laube von Gartenfreund Erwin Eichstädt sich nach getaner Gartenarbeit mehrere Gartenfreunde zum gemütlichen Dämmerschoppen einfanden. Bei diesen Zusammenkünften wurde auch der Wunsch nach einem eigenen Vereinsheim geweckt.

Als erstes Vereinsheim wurde eine Holzbaracke besorgt, die mit viel Mühe und Fleiß zum ersten Vereinsheim umgestaltet wurde. Am 30.10.1959 war es dann soweit, dass die Mitglieder ihr erstes Vereinsheim beziehen konnten. Nicht ganz ohne Stolz erinnerten sich die damaligen Mitglieder an die damalige Leistung. Im Laufe der Zeit wurde dieses Vereinsheim stetig modernisiert, um den Mitgliedern einen behaglich Aufenthalt zu ermöglichen. So wurde unter anderem im Jahre 1970 die Ofenheizung durch eine zentrale Ölheizung ersetzt. Diese Bemühen war jedoch nur Stückwerk, denn das Holz dieses Vereinsheimes hielt den Witterungseinflüssen auf die Dauer nicht stand.

Darum wurde auch im Jahre 1975 von den Mitgliedern der Entschluss gefasst, das Vereinsheim massiv und den derzeitigen Ansprüchen entsprechend zu erweitern. Diese Erweiterung sollte außerdem den damals schon 130 Mitgliedern bei den jährlich stattfindenden Veranstaltungen Platz bieten.

Nicht nur das Vereinsheim, sondern die gesamte Anlage wurde ständig verschönert, um sie einer Kleingarten-Daueranlage würdig zu gestalten. So wurde als erstes der Nachtfalterweg mit

Jägerzaun und Rosenrabatte versehen. 1975 wurde der Immenweg neugestaltet und außerdem der Beschluss gefasst, in der gesamten Anlage alle Wege nach und nach zu erneuern.

1977 wurde unsere Kleingärtneranlage 25 Jahre alt. Dieses Ereignis feierte man mit einem tollen Festprogramm. Die regelmäßige Teilnahme am Wettbewerb „ „Goldener Spaten“ veranlasst  alle Gartenmitglieder ihre Gärten in Ordnung zu halten. Gartenwege werden neu gestaltet, eine Beschilderung erfolgt.

1982 haben wir mittlerweile 112 Mitglieder. Im Vereinsheim wird im Frühjahr 1983 die Erneuerung der Ölheizung vorgenommen. Im Jahr darauf bekommt der Eingang Manteuffelstraße ein neues

Tor.

Die Sanierungsarbeiten des Vereins- bzw. Festplatzes finden ab dem 04.05.1985 statt. In insgesamt 930 Stunden, die von 51 Gartenfreunden ohne jegliche Vergütung geleistet werden., sind die Sanierungsarbeiten am 02.07.1985 fertiggestellt.

Am „Tag des Gartens“, am 15.06.1986 hatten wir einen weiteren Grund zum Feiern. Die Kleingärtneranlage wird nun offiziell als Daueranlage ernannt. Das  dazugehörige Schild

„KGV Zur Lenteninsel e.V. Daueranlage“ wird mit „großem Bahnhof“ eingeweiht. Seit 1952 kämpfen die Kleingärtner um diesen Titel. Die Erweiterung des Rundweges wird 1987 vorgenommen. Damit sind 75 Gartenfreunde in 543 Gemeinschaftsstunden beschäftigt. Die notwendigen Arbeiten bei der Sanierung des Geräteraumes sowie der Außentoiletten werden von vielen Helfern erledigt. Da danach die Sanierung der Tanzfläche und der Heizungsanlage bevorsteht. Es sind ca. 800 Gemeinschaftsstunden für die Tanzfläche und ca. 600 Stunden für die Heizungsanlage angesetzt.Daher müssen die Gemeinschaftsstunden pro Jahr angehoben werden.

1992 konnten wir dann unser 40-jähriges Bestehen feiern. Um Besuchern unserer Anlage Sitzgelegenheiten zum Ausruhen zu geben, werden 1995 die Bänke in der Anlage instand gesetzt.

Die Baugenehmigung für die Erweiterung unseres Vereinsheimes (größere Küche und neue Toiletten) im Jahre 1998 nimmt 9 Monate in Anspruch. Baubeginn ist dann im September 1989.

Im Jahr 2002 ist es dann soweit. Wir feiern unser 50-jähriges Bestehen.

Im Herbst 2002 wurde mit der Verlegung der Trinkwasser- und Abwasserversorgung begonnen. Die Arbeiten konnten im Frühjahr 2003 abgeschlossen werden. 

Im März 2004 wurde in unserer Anlage eine nicht verpachtete Gartenparzelle, die durch Vandalismus zerstört und die Laube abgebrannt war, an die Bersworth-Schule übergeben.

Inzwischen wurde auch die Laube durch Eigeninitiative, von Geldern des Stadtverbandes und zahlreichen Spenden durch unsere Gartenfreunde und zahlreichen Helfern neu aufgebaut.

Das Projekt "Klassenzimmer im Grünen" findet inzwischen großen Anklang und wird während der Gartensaison von abwechselnden Schulklassen bewirtschaftet. Des weiteren werden Lehrer und Schüler in das Vereinsleben einbezogen. Der Verein hofft dass durch dieses Schulprojekt neue Gärtner heranwachsen, die später unser Werk fortsetzen.

Im Herbst 2005 wurden die Arbeiten an der Kompostanlage vorschriftsmäßig abgeschlossen. Inzwischen wird der Hecken- und Baumschnitt von den verantwortlichen Gartenfreunden gehäckselt und kompostiert.

Im Jahr 2013 wechselten dann die Pächter der Gabeländer an der Manteuffelstraße zu uns in den Gartenverein.

Das Grabeland an der Halleschestraße, Ecke Manteuffelstraße, wurde zu einer großen Streuobstwiese mit Apfelbäumen alter Sorten. Im Zuge dieser Baumaßnahme wurde auch der Parkplatz vergrößert und neu gestaltet.

Weiterhin feiern wir jedes Jahr unser Frühlings- und Gartenfest.

Fortsetzung folgt...

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